Zertifikatslehrgang Tarifpolitik
Hab die Tarifpolitik in deinem Betrieb im Blick - mit unserer Weiterbildung zum*zur Expert*in für Tarifpolitik
Eine der Kernaufgaben von Gewerkschaften ist die Tarifpolitik. Gewerkschaftsmitglieder verhandeln mit der Arbeitgeberseite Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder und bezwecken den Abschluss von Tarifverträgen – gegebenenfalls greifen sie zum Mittel des Arbeitskampfes.
Dabei ist es entscheidend, dass sie über das grundlegende tarifrechtliche und tarifpolitische Wissen verfügen, das für die gewerkschaftliche Tätigkeit erforderlich ist – Kenntnisse, die aber ebenso Betriebsrät*innen besitzen sollten, um die Einhaltung tariflicher Vereinbarungen zu überwachen oder durchzusetzen.
Die University of Labour bietet einen einzigartigen Zertifikatslehrgang an, der dieses Wissen auf Hochschulniveau vermittelt. Neben Basiswissen im kollektiven Arbeitsrecht betrifft dies auch verhandlungstheoretische Kenntnisse und die Möglichkeit der Vertiefung des Erlernten auf akademischer Basis.
Der gelehrte Stoff wird dabei stets mit der beruflichen Praxis der Teilnehmer*innen verknüpft. Sie bringen ein tarifpolitisches Projekt oder eine Fragestellung aus der Praxis mit, die sie im Laufe des Lehrgangs aus verschiedenen rechtlichen, wirtschaftlichen und psychologischen Blickwinkeln beleuchten, oder entwickeln ein solches Projekt mit Unterstützung der Dozent*innen. Dadurch erfahren die Teilnehmer*innen selbst, wie Forschung in diesem Bereich durchgeführt werden kann. Insofern geht der Kurs weit über viele andere Ausbildungsformen hinaus.
Die vier Module können jeweils auch einzeln belegt werden.
Zielgruppen
Das Zertifikatsprogramm ist ein Angebot, dessen Ziel die Befähigung zur professionellen und erfolgreichen Tarifpolitik darstellt. Es richtet sich schwerpunktmäßig an Betriebsrät*innen, die tarifpolitische Vereinbarungen in den Betrieben umsetzen, Einfluss nehmen oder sich rechtliche Grundlagen für die Tarifauseinandersetzung sowie für die Deutung und Auslegung von Tarifverträgen aneignen wollen. Um eine gute und produktive Lehr- und Lernatmosphäre zu gewährleisten, sollte eine Gruppengröße von 16 Teilnehmer*innen nicht überschritten werden.
Das Lehr- und Lernkonzept
Der berufsintegrative Zertifikatslehrgang besteht aus drei Modulen, die nacheinander innerhalb eines Zeitraums von etwa 1 Jahr absolviert werden. Jedes Modul hat ein Zeitfenster von etwa 8 Wochen und ist wie folgt aufgebaut:
Dreitägige Präsenzveranstaltung:
Hier vermitteln verschiedene Referent*innen aus Wissenschaft und Praxis die zentralen Inhalte und Kompetenzen des Moduls. Dabei kommen unterschiedliche Lehrformen zum Einsatz (z.B. Vorlesungen, Übungen, Gruppenarbeiten und Rollenspiele)
Selbstlernphase:
In der Selbstlernphase können die Teilnehmer*innen das erlernte Wissen vertiefen und wenden es auf die betriebliche Praxis an. Jedes Modul schließt mit einer Prüfung ab: Modul 1 mit einer Klausur, alle weiteren Module mit einem „Transferdokumentationsreport“ (TDR). Der TDR ist eine schriftliche Ausarbeitung von mindestens 6 Seiten, in der die Teilnehmer*innen das erworbene Wissen auf ein konkretes Problem aus der eigenen Praxis anwenden. Auf diese Weise wird die erlernte Theorie unmittelbar angewendet und kann dabei helfen, aktuelle Probleme des eigenen Arbeitsalltags strukturiert anzugehen und zu lösen. Die Teilnehmer*innen können dabei ihr individuelles Tempo zeitlich flexibel bestimmen und werden im Prozess natürlich nicht allein gelassen: Die Dozent*innen bzw. Modulverantwortlichen stehen beratend zur Seite – von der Ausformulierung einer konkreten Problemstellung über die Literatursuche bis hin zur Strukturierung der Arbeit. Modul 4 schließt mit einem TDR und einer Präsentation zum Praxisprojekt ab.
Module und Inhalte
Der Zertifikatslehrgang besteht aus vier Modulen, die den Teilnehmer*innen soziale, fachliche und methodische Kompetenzen vermitteln, um die Interessen der Beschäftigten gegenüber dem Arbeitgeber kompetent auf Augenhöhe zu vertreten – insbesondere vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Transformationsprozesse. Die neu gewonnenen Kompetenzen bieten das nötige Rüstzeug dafür, sich flexibel auf Veränderungen, Unsicherheiten und zunehmende Komplexität einzustellen. Die Module werden von exzellenten Referent*innen aus Wissenschaft und Praxis durchgeführt und von den Modulverantwortlichen der University of Labour begleitet.
Abschluss
Die Teilnehmer*innen erhalten nach Abschluss des Zertifikatslehrgangs und bei Ablegen aller Prüfungsleistungen (Klausur, Präsentationen und Transferdokumentationsreports) ein auf sie persönlich ausgestelltes Hochschulzertifikat der University of Labour, das die Anzahl von 24 Credit Points* ausweist. Alternativ besteht die Möglichkeit, den Lehrgang ohne Ablegen der Prüfungsleistungen zu absolvieren. In diesem Fall erhalten die Teilnehmer*innen ein Teilnahmezertifikat mit den besuchten Modulen und Zeitstunden.